Bürgerportal für Stuttgart Cityweit
Stuttgart steht seit Tagen im Mittelpunkt des Interesses der großen und führenden Medien der Republik. ARD, ZDF, RTL, Der Stern, Financial Times, Spiegel Online, Die Zeit und andere greifen die in der Landeshauptstadt entwickelte FamilienCard auf.
Sie gilt als Vorbild für eine Karte, deren Einführung die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Dr. Ursula von der Leyen, plant. Künftig sollen Kinder aus Hartz-IV-Familien mittels einer Chipkarte Unterstützung erhalten: Sie soll den ausbildungs- und wachstumsspezifische Bedarf decken und Zugang zu besonderen Hilfe- und Unterstützungsangeboten eröffnen.
Die Landeshauptstadt erleichtert seit fast zehn Jahren mit gleich zwei Vergünstigungssystemen, der FamilienCard und der Bonuscard, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu den vielfältigen sportlichen, jugendpflegerischen und kulturellen Angeboten. Gerade die FamilienCard soll Familien zu gemeinsamen Aktivitäten anregen.
Ein Anrecht auf die FamilienCard haben Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren mit Hauptwohnsitz in Stuttgart. Voraussetzung ist, dass die Bruttoeinkünfte der jeweiligen Familie nicht höher sind als 60.000 Euro. Familien mit vier und mehr Kindern erhalten die FamilienCard unabhängig von der Höhe ihres Einkommens.
Der Chip der FamilienCard besteht aus mehreren „Geld-Börsen“, so kann zum Beispiel eine Börse mit den Kosten des Nachhilfeunterrichts für ein Kind gefüllt werden. Dieses Kind könnte dann damit zu einem Nachhilfelehrer gehen, für dessen Bezahlung das Guthaben aus der Börse verwendet wird. So ist sichergestellt, dass das Guthaben ausschließlich für den Nachhilfeunterricht verwendet wird.
FamilienCard wird an 240 Terminals verwendet
Die FamilienCard verfügt über ein jährliches Guthaben von 60 Euro pro Kind. Der Betrag ist auf einem elektronischen Chip gespeichert und kann an rund 240 Terminals im Stadtgebiet abgebucht werden. Diese stehen bei den Kur- und Mineralbädern, der Wilhelma, in den Schulen, in Museen oder Theatern. Die Karte ermäßigt außerdem die Gebühren der Musikschule und die Elternbeiträge der Stadtranderholung (Waldheime) um 20 Prozent.
Das Guthaben auf der Karte gilt jeweils für ein Kalenderjahr. Die FamilienCard ist nicht übertragbar. Gegenwärtig sind rund 43.000 FamilienCards im Umlauf. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre waren es 54.000 bei höheren Einkommensgrenzen.
Im Jahr 2009 wurde mit der FamilienCard ein Gesamtbetrag von über 3,7 Millionen Euro umgesetzt. Für das Jahr 2010 sind rund 2,1 Millionen Euro eingeplant.
Die FamilienCard ist erhältlich in den Bürgerbüros und Bürgerinformationsstellen in den Bezirksrathäusern sowie beim Bürgerservice Soziale Leistungen - Dienststelle Freiwillige Leistungen - des Sozialamts. Dort können die Bürger die FamilienCard auch jeweils zum Jahreswechsel mit neuem Guthaben aufladen.
Städtisches Vergünstigungssystem Bonuscard
Mit der Bonuscard unterstützt die Landeshauptstadt benachteiligte und von Armut betroffene Kinder, Jugendliche und Familien. Die Karte gewährt in Form einer zusätzlichen freiwilligen Leistung Vergünstigungen an Personen, die Leistungen nach SGB II oder SGB XII erhalten und an Bedürftige mit geringem Einkommen, so genannte „Schwellenhaushalte“.
Dieser Sozialausweis ermöglicht den Berechtigten, am kulturellen, sportlichen und sozialen Leben der Landeshauptstadt teilzunehmen, zum Beispiel durch ermäßigte Eintritte und Gebühren bei den Kur- und Bäderbetrieben, der Wilhelma, der Stadtranderholung (Waldheime), der Stuttgarter Musikschule, den Museen oder den Theatern. Außerdem sind mit der Bonuscard verbilligte Monatskarten des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS/SSB) erhältlich.
Immer mehr Bürger profitieren von der Bonuscard
Anlässlich der Strategieentwicklung zur Bekämpfung der Kinderarmut wurde 2009 die Einkommensgrenze an die Preisentwicklung angepasst. Dadurch kommt die Karte jetzt 65.000 Bürgern zu Gute.
Auch im Rahmen des Projektes „Stuttgarter Netze für alle Kinder“ wurde 2009 das Leistungsspektrum wesentlich erweitert, durch eine Gebührenbefreiung für Kindertagesbetreuung für Kinder und für Waldheimaufenthalte, in der verlässlichen Grundschule und in der außerschulischen Bildung und Betreuung. Dazu kommt ein auf einen Euro ermäßigtes Mittagessen in den Schulen, Sonderschulen und Sonderschulkindergärten, die ein Mittagessen anbieten. Außerdem beschloss der Gemeinderat, ein frei verfügbares Budget für die städtischen allgemein bildenden Schulen und Sonderschulen in Höhe von 50 Euro sowie von 100 Euro in Kindertageseinrichtungen je Kind bereitzustellen.
Ende 2009 waren rund 65.000 Bonuscards in Umlauf. Die Vergünstigung bzw. die Ermäßigung trägt die jeweilige Einrichtung. Das Budget des Sozialamts für die Bonuscard in Höhe von 2,3 Millionen Euro im Jahr 2009 wurde lediglich für die Zuschüsse an die VVS/SSB und die in 2009 gewährte Einschulungsbeihilfe verwendet.
Kritiker sagen es liegt an den Jahrhunderten Handelswesen der Niederländer, die bestrebt waren immer ein Geschäft zu machen. Das erreicht man nur wenn man Fremden gegenüber freundlich ist.
Die Deutschen gelten da eher als Klugscheißer.....
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