Kein Alkohol während der Schwangerschaft
Den Internationalen Tag des alkoholgeschädigten Kindes am Freitag, 9. September, nimmt das Gesundheitsamt Stuttgart zum Anlass, auf die Bedeutung und Risiken des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft hinzuweisen. Der Rat führender Experten ist eindeutig:…
Kein Alkohol während der Schwangerschaft
31.08.2011 Gesundheit
Den Internationalen Tag des alkoholgeschädigten Kindes am Freitag, 9. September, nimmt das Gesundheitsamt Stuttgart zum Anlass, auf die Bedeutung und Risiken des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft hinzuweisen. Der Rat führender Experten ist eindeutig: Werdende Mütter sollten während der gesamten Schwangerschaft auf jede Art alkoholischer Getränke verzichten.
Alkohol ist ein Zellgift. Trinkt eine schwangere Frau Alkohol, dringt dieses Gift “eins zu eins“ über die Nabelschnur zum ungeborenen Kind vor. Der Embryo weist dann die gleiche Blutalkoholkonzentration auf wie die Mutter. Im Unterschied zu dieser brauchen Babys im Mutterleib allerdings etwa zehnmal länger als ihre Mutter, um den Alkohol wieder abzubauen.
Nach einer Studie der Berliner Charité (2008) trinkt jede zweite Frau in Deutschland während ihrer Schwangerschaft ab und zu Bier oder sogar Schnaps, wohl im Denken und nach dem Motto “Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren“.
Dr. Tobias Bischof, Kinder- und Jugendarzt beim Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Stuttgart, sagt hierzu: “Es gibt weder einen Grenzwert noch eine harmlose Schwellendosis. Je nach Alter des Embryos und weiteren Faktoren kann bereits ein Glas Alkohol (zum Beispiel ein Glas Sekt oder Wein) ein Kind im Mutterleib unheilbar schädigen. Einen Zeitpunkt während der Schwangerschaft, an dem Alkohol keinen Schaden am ungeborenen Kind verursachen kann, gibt es nicht.“
Alkohol während der Schwangerschaft steht mittlerweile an erster Stelle als Ursache für geistige Behinderungen, die nicht genetisch bedingt sind und völlig vermeidbar wären. Durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft können Veränderungen an fast allen Organen entstehen. Dieses sogenannte “Fetale Alkoholsyndrom“ (FAS) kann sich ganz unterschiedlich zeigen: Kinder kommen zu früh und schmächtig zur Welt, haben Fehlbildungen im Gesicht, sind lernschwach bis hin zu Zeichen einer erheblichen Gehirnschädigung.
In Deutschland werden etwa 4000 bis 5000 Kinder jährlich geboren, die aufgrund des Alkoholkonsums der Mutter in der Schwangerschaft unheilbar geschädigt sind (Quelle: Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sozialpädiatrisches Zentrum Münster). Die Zahl der Kinder mit geringeren Alkoholfolgeschäden wird deutlich höher angenommen (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung / BZgA).
Deshalb sollten Frauen vom ersten Tag der Schwangerschaft an auf alkoholhaltige Getränke verzichten. Eine schwangere Frau sollte nie zum Trinken von Alkohol aufgefordert werden. Besondere Risikosituationen für ungeborenes Leben entstehen zu Beginn einer Schwangerschaft, wenn die Schwangere diese noch nicht wahrgenommen hat, und bei solchen Frauen, die gewohnheitsmäßig Alkohol trinken und zunächst keine Möglichkeit sehen, ihren Konsum zu beenden oder zu reduzieren.
Veränderung lohnt sich: Selbst bei stärkeren Alkoholkonsumentinnen hat das ungeborene Kind gute Chancen, sich normal zu entwickeln, wenn die Schwangere mit dem Trinken aufhört, sobald sie von ihrer Schwangerschaft erfährt.
Die Suchthilfeeinrichtungen in der Landeshauptstadt Stuttgart bieten schwangeren Frauen Unterstützung bei der Reduktion des Alkoholkonsums oder bei anderen Suchtmitteln an. Die Beratung ist grundsätzlich auf Wunsch anonym, und die Beratungsstellen unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht. Die Adressen sind im Telefonbuch oder über das Internet zu finden unter: www.stuttgart.de/suchtberatung
Informationen und Auskünfte gibt es telefonisch im Gesundheitsamt Stuttgart unter der Telefonnummer 216-2232.
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