Wunderschöne Kostbarkeiten aus Ostasien

In der Wilhelma treiben derzeit die Kamelien bunte Blüten und vertreiben damit das winterliche Grau. Vor allem jetzt, im Januar und Februar, zeigen sich die botanischen Kostbarkeiten aus Asien in ganzer Schönheit.





Dabei kennt ihre Farben- und Formenvielfalt kaum Grenzen. Doch wer weiß schon, dass Kamelien nicht nur schöne, sondern auch sehr nützliche Seiten haben?

Kamelien haben mehr zu bieten als eine pure Blütenpracht. Aus ihren Samen lässt sich auch ein geruchsneutrales und lange haltbares Öl gewinnen, das in ihrer Heimat sehr begehrt ist und auf vielfältige Weise verwendet wird. Seine Zusammensetzung, mit einem sehr hohen Anteil an Ölsäure und nur wenigen gesättigten Fettsäuren, macht es vor allem für die Naturkosmetik interessant. Schon seit Jahrhunderten schätzen japanische Frauen das Öl der Kameliensamen als Geheimmittel für glänzende Haare und glatte Haut. Ähnlich wie Olivenöl, wird es überdies in der Küche eingesetzt.   Ja, in seinem Herkunftsgebiet kommt es traditionell sogar bei der Pflege und dem Korrosionsschutz von Messern und Waffen zum Zug. Etwas irreführend ist, dass Kamelienöl oft auch als Teesamenöl bezeichnet wird. Der Grund: Die Kamelie ist eng mit dem Teestrauch verwandt, aus dessen Blättern grüner und schwarzer Tee und aus dessen Samen ebenfalls ein Öl gewonnen wird.

Natürlich sind nicht alle Kameliensorten zur Ölgewinnung geeignet und die rund 200 Pflanzen in 17 Arten und 132 Sorten der Wilhelma dienen ausschließlich der Zierde. Diese schätzte schon König Wilhelm I., weswegen er 1845 von seinem Hofgärtner insgesamt 200 Kamelien erwerben und per Schiff nach Cannstatt bringen ließ. Von diesen Pflanzen existieren bis heute 25 Exemplare. Damit die über 165 Jahre alten und mittlerweile sehr groß gewachsenen Kamelien Platz im historischen Gewächshaus finden und nicht an die Decke stoßen, greifen die Gärtner zu einem Trick. Sie betten die Pflanzen in Schächte ein, legen sie also unauffällig tiefer.

Ursprünglich stammen Kamelien aus den fernöstlichen Gebirgsregionen von China, Nepal, Japan und Vietnam, wo sie seit 2000 Jahren kultiviert werden. Nach Europa kamen Kamelien im 16. Jahrhundert durch portugiesische Seefahrer. Hier erlangten sie vor allem im 18. und 19. Jahrhundert große Beliebtheit bei Adel und Bürgertum. Weltweit sind heute 30.000 Kameliensorten bekannt. Für ihre Pflege braucht es allerdings einen besonders erfahrenen grünen Daumen, denn Kamelien sind sehr anspruchvoll: Sie blühen nur auf kalkarmen Böden, ihre Erde muss immer gleichmäßig feucht, das Wasser temperiert und enthärtet sein. Im Winter mögen sie es kühl und hell, im Sommer kühl und schattig. In einem „normalen“, beheizten Wohnzimmer gehen Kamelien daher leider meist ein wie eine Primel. Mittlerweile gibt es aber auch in Deutschland winterharte Sorten, die an einem geschützten Ort im Garten gut gedeihen.



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