Duale Erzieher-Ausbildung ist der richtige Weg

Die baden-württembergische Landesregierung plant ab Sommer 2012, eine bezahlte, duale Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher einzuführen. Der freie Träger Konzept-e, der seit September die Freie Duale Fachschule für Pädagogik in Stuttgart betreibt, begrüßt die Pläne. Die bisherige Erfahrung von Konzept-e zeigt: Der Einstieg in den Beruf wird mit einer dualen und vergüteten Ausbildung für mehr Menschen attraktiv.





„Wir begrüßen das neue Ausbildungsmodell des Kultusministeriums sehr“, sagt
Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin der Konzept-e für Bildung und Soziales, die im
Herbst 2011 die Freie Duale Fachschule für Pädagogik eröffnet hat. Im Moment bildet die
Stuttgarter Fachschule Erzieherinnen und Erzieher mit dem Schwerpunkt Jugend- und
Heimerziehung aus, denn deren Ausbildung ist beim Sozialministerium angesiedelt.
Fachkräfte für den frühpädagogischen Bereich dual auszubilden, war bisher nicht möglich.
Die klassische Ausbildung sah zwei Jahre Theorie an einer Fachschule vor, und erst im dritten
Jahr, dem Anerkennungsjahr, ging es in die Praxis und die Auszubildenden erhielten ein
Gehalt. Doch nun will das Kultusministerium einen zweiten Zugang zum Erzieherinnen- und
Erzieher-Beruf öffnen: Der baden-württembergische Kultusstaatssekretär Franz Mentrup
(SPD) kündigte an, bis Sommer 2012 erste duale Ausbildungsgänge einzurichten und es auch
freien Trägern zu ermöglichen, solche Ausbildungskonzepte umzusetzen. „Wir werden uns als
Träger mit Sicherheit bewerben“, stellt Weegmann fest.
Die Erfahrungen von Konzept-e zeigen, dass die Ziele, die das Land mit einer veränderten
Ausbildung verbindet, realistisch sind: „Der Beruf wird für Männer und Quereinsteiger
attraktiver“, berichtet Weegmann. So sind die Auszubildenden des ersten Jahrgangs zwischen
19 und 37 Jahren alt und die Hälfte hat bereits eine andere abgeschlossene
Berufsausbildung. Der Männeranteil liegt bei 30 Prozent. Das ist vergleichsweise viel, denn im
Bundesschnitt sind nur knapp drei Prozent der
pädagogischen Fachkräfte männlich. „Der Weg hin zu einer dualen Ausbildung, den die
Landesregierung beschreitet, ist daher angesichts des Fachkräfte- und Männermangels in den
Kitas genau richtig“, ist Weegmann überzeugt.
Die ersten Fachschüler der dualen Fachschule für Pädagogik befinden sich nach den ersten
drei Monaten Theorie nun in der Praxisphase. Die Erzieher und Erzieherinnen, die die
Auszubildenden anleiten, wurden bei einer Fortbildung „fit“ gemacht, so dass die Verzahnung
zwischen Theorie und Praxis gesichert ist. Die Rückmeldungen aus den Kitas sind durchweg
positiv, die Auszubildenden unterstützten die pädagogische Arbeit engagiert und mit viel
Interesse.
Der freie Träger Konzept-e macht sich außerdem dafür stark, dass der Abschluss als
Erzieherin oder Erzieher in drei Jahren zu erreichen ist. „Ein sechswöchiges Vorpraktikum
sollte ausreichen, um die Ausbildung beginnen zu können. In anderen Berufen erwarten wir
von den Azubis auch, dass sie sich mit ihrer Berufswahl intensiv auseinandergesetzt haben“,
unterstreicht die Konzept-e-Geschäftsführerin. Menschen mit Realschulabschluss müssen
bisher vor Ausbildungsbeginn mindestens eine einjährige pädagogische Tätigkeit nachweisen.
Mit der geplanten Neuausrichtung des Ausbildungssystems müssten die Kita-Träger zudem in
die Lage versetzt werden, ein Ausbildungsgehalt zu bezahlen. „Das geht nur, wenn es für die
Auszubildenden auch Personalkostenzuschüsse gibt“, erklärt Waltraud Weegmann, die für
die Träger KiND e.V. Stuttgart, KiND und Beruf e.V. sowie Konzept-e für Kindertagesstätten
insgesamt 24 Kinderhäuser führt. „Wenn wir vermehrt Quereinsteiger ansprechen wollen,
müssen wir ein finanziell attraktiveres Angebot machen“, findet Weegmann.
Wie die einzelnen Träger das duale Konzept ausgestalten, sollte ihnen überlassen bleiben.
„Wir machen gute Erfahrungen mit einem Wechsel von jeweils dreimonatigen Theorie- und
Praxisphasen“, sagt Weegmann. Es geht aber auch anders: In Brandenburg zum Beispiel gibt
es ein duales Ausbildungsangebot mit kurzen Phasen: Nach zwei Wochen Praxis folgt eine
Woche im Seminar. Auch das funktioniere sehr gut.



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