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Team aus dem Wirtschaftskurs überzeugte mit seinem Business-Plan zu einem alternativen Energienutzungskonzept im Auto
Am 20. März 2013 standen Lea Bubeck, Leslie Wensky, Alexander Ernst und Leon Schmid mit ihrem Business-Plan für eine innovative Geschäftsidee im bundesweiten Finale des Wettbewerbs „Jugend Gründet“. Das Finale ist in die Regionen Nord- und Süddeutschland mit jeweils acht teilnehmenden Teams unterteilt – das Süd-Finale fand erstmalig in Stuttgart statt.
Nachdem die acht süddeutschen Finalteams am Vortag zunächst mit einer Porsche-Werksführung und einem Empfang im Rathaus belohnt worden waren, ging es am 22. März 2013 an die Präsentation vor der Experten-Jury. Die „AMG“-Schüler im Alter von 15 bis 17 veranschaulichten dabei ihr Konzept der „Brake Disc Energy“, bei der die Wärmenergie aus den Kfz-Bremsscheiben über die sogenannte „Power Felt“-Technologie in elektrischen Strom umgewandelt wird.
„Teamsprecher“ Alexander Ernst erklärt, wie die Gruppe auf das Thema gekommen ist: „Wir wollten uns gerne mit einem konkreten technischen Problem befassen und haben da gleich an Energie-Einsparungsmöglichkeiten beim Auto gedacht. Als nächstes haben wir überlegt, dass beim Autofahren so viel Wärme, also Energie entsteht, die einfach ungenutzt verpufft. Das neuartige Material „Power Felt“ haben wir dann eigentlich durch Zufall im Internet entdeckt.“
Der thermo-elektrische „Power Felt“-Stoff besteht aus Kohlenstoffnanoröhrchen und wandelt Temperaturdifferenzen durch Ionenbewegungen in elektrischen Strom um. „Da an der Bremse Temperaturen bis 500 Grad und daher auch enorme Temperaturdifferenzen entstehen, haben wir gedacht, dieser neue Werkstoff könnte dort ideal eingesetzt werden“, erläutert Lea Bubeck. „Das flexible Gewebe könnte beispielsweise am Bremssattel befestigt werden.“ Das Vorhaben, den Stoff für die Präsentation tatsächlich auch in Händen zu halten, sei leider nicht realisierbar gewesen: Die Wake Forest University in North Carolina hält das von Studenten erforschte Material nämlich streng unter Verschluss.
Während die Schüler als „Lokalmatadoren“ des erstmals in Stuttgart stattfindenden Finales den Fragenandrang kompetent bewältigen, bemerkt Wirtschafts-Lehrerin Gabriele Schwelling ganz bescheiden, aber stolz: „Die Teilnahme am Wettbewerb hat diesem Team unglaublich viel gebracht. Im Vergleich zu den Probe-Präsentationen im Wirtschaftskurs haben sich alle vier nochmals sehr gesteigert und sichtbar an Selbstbewusstsein durch den Erfolg und die Herausforderung der Finalteilnahme gewonnen.“
Die Schulleiterin des „AMG“, Gabriela Künne, ergänzt: „In der zehnten Klasse stellen wir die Profilkurse vor und geben einen Ausblick auf Wettbewerbe, an denen die Schülerinnen und Schüler teilnehmen können. Wer sich für den Wirtschaftskurs entscheidet, muss auf jeden Fall bei Jugend Gründet mitmachen.“ Dass die Jugendlichen sich damit auch verpflichten, ihre Geschäftsideen bereits im Dezember beim Tag der offenen Tür zu zeigen, gebe ihnen noch eine Extra-Motivation für den Wettbewerb. Als Belohnung nach der aufwendigen Arbeit für den im Wettbewerb geforderten Business-Plan dürfen die Teilnehmer außerdem ihr mündliches Abi vorziehen.
Auch wenn es für das „AMG-Team“ im Finale nur zum siebten Platz gereicht hat, zieht Leon Schmid eine positive Zwischenbilanz: „Ich habe auf jeden Fall ein Verständnis dafür gewonnen, wie komplex es ist, eine Geschäftsidee bis zur Umsetzung zu entwickeln. Dabei haben wir an den Wochenenden alles selbständig erarbeitet, indem wir die Beispiele für die einzelnen Etappen einer Geschäftsplanung von der „Jugend Gründet“-Homepage herangezogen haben.“ Nach der Schule plant Leon zunächst nicht die Anschaffung eines eigenen Autos: „Ich finde, der öffentliche Nahverkehr in Stuttgart funktioniert sehr gut – vielleicht fahre ich ja dann irgendwann einmal in einem „Power Felt“-betriebenen Bus!“.
Weitere Informationen zum „Jugend Gründet“-Wettbewerb:
„Jugend gründet“ ist ein bundesweiter, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderter Wettbewerb für Schüler und Auszubildende. Dabei gibt es zwei Phasen: Die Aufgabe der ersten Spielphase besteht darin, einen Businessplan für eine selbst entwickelte, innovative Geschäftsidee zu erarbeiten. 609 Businesspläne von über 3000 Teilnehmern lagen der Jury nach der ersten Wettbewerbsphase zur Bewertung vor.
Die Teams mit den bundesweit besten Businessplänen wurden zur Präsentation ihrer Geschäftsideen am 7. und 8. März nach Bonn (Nord) und am 19. und 20. März nach Stuttgart (Süd) eingeladen.
Mit ihrem Erfolg in der Businessplanphase haben sich die Teams eine gute Ausgangsposition geschaffen, um auch in das „Jugend gründet“-Bundesfinale im Juni 2013 in Wolfsburg einziehen zu können. In der Planspielphase müssen sie jedoch, wie auch alle anderen Wettbewerbs-Teilnehmer/innen, ihre Geschäftsidee am virtuellen Markt in einer Unternehmenssimulation durchzusetzen. Das Planspiel simuliert acht Geschäftsjahre, mit Konkurrenten sowie Höhen und Tiefen der Konjunkturentwicklung. Dabei wird auch auf Nachhaltigkeit der unternehmerischen Entscheidungen geachtet.
Somit hat auch das zweite Team aus dem Albertus-Magnus-Gymnasium, das in der ersten Phase Platz 41 erreicht hatte, noch eine Chance auf das bundesweite Finale.
Gefördert werden solche Technologien z.B. von Epia Solar, der European Photovoltaic Industry Association. Welchen Sinn es macht ist eine andere Fragen. Denn welches Umgebungslicht soll denn beim Fernsehen eingeschaltet sein. Eine 50 Watt Birne wird .....
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